DSB, Deep Snow Bouldering

Göschenen

10.02.2018

 

Was mit flüssigem Wasser funktioniert, funktioniert auch mit Kristallisiertem. Das war zumindest meine Meinung.

 

Eine Sonde, so wie sie bei der Lawinenrettung verwendet wird, musste auf jeden Fall in die Ausrüstung. Durch sie wurde auch schnell das erste und wichtigste Problem klar: dicke Schneedecken müssen nicht automatisch weich sein. Vereiste stellen sind mit Hilfe der Sonde unbedingt auszumachen. Auch grosse Steine unter dem Schnee müssen vor dem Klettern gefunden werden.

 

Aber starten wir von vorne: für so einen Trip braucht man alles, was man auf eine Ski- oder Schneeschuhtour mitnimmt! Hat man alles zusammen und steht der innere Kompass auf Abenteuer, ist man startklar.

 

Ich habe mir als erstes Projekt einen Highball ausgesucht, der im Sommer eine Menge Crashpads und Spotter benötigt. Im Winter werden die Spotter und Pads vom Schnee ersetzt. Aber seht selbst...

 

 

Sommer

Hier kann man schnell erkennen, dass eine "sichere Art" zu bouldern sehr viele Pads und mindestens 1 Spotter benötigt . Wieso also nicht im Winter vorbeischauen?

 

Winter

Durch die fast 2m dicke Schneedecke ist das Bouldern viel entspannter: der Schnee zeigte nämlich gute Wirkung als Falldämpfer. Leider konnte ich nicht höher hinauf, denn meine Kletterschuhe (das Obermaterial) wurden sehr schnell nass und brachten fast keine Reibung mehr auf dem Fels (so lag die ganze Belastung auf den Händen und das zerrte mich aus). Der Riss war auch nicht gerade ungefährlich und das Wetter wurde zunehmend schlechter. Darum entschloss ich mich, frühzeitig abzubrechen... 

Bei schlechtem Wetter kommt kein Retter!

 

Tiefer im Tal

Enttäuscht, aber motiviert es weiter zu versuchen, machte ich mich auf den Weg ins Tal. Als ich alle gefährlichen Passagen hinter mir hatte und wieder auf der Strasse nach Göschenen angekommen war, konnte ich mich ganz entspannt auf die offiziellen Blöcke konzentrieren. Natürlich gab’s auch hier die Lawinengefahr zu überdenken!

 

Ich bin zwar kein Profi, erkannte aber schnell die heimtückische Gefahr dieser Stelle: selbst wenn man nicht im Alleingang unterwegs ist, wäre dieser Niedergang überaus gefährlich. Apropos, man kann auch in Lawinen geraten, die man nicht selber ausgelöst hat!

 

Zum Glück ungefährlich 

Zum Glück gibt es auch Standorte die ungefährlich sind. Gleich zu Anfang durfte ich wieder durch unberührten, tiefen Pulverschnee waten. Das war ein Highlight, welches man beim DSB immer wieder erlebt. Die meisten Blöcke bleiben im Winter nämlich unbesucht. Dieses Mal lag die wichtige Stelle des Blocks auf der Wetter geschützten Seite. Was bedeutete, dass der Schnee zuerst noch näher an den Block hin geschaufelt werden musste .

Erst nach dem alle kritischen Stellen mit genug Schnee bedeckt waren, konnte ich loslegen. 

Durch die Schaufelei blieb mir das Warm-up erspart. Der eigentliche Start war leider vereist, doch der Rest des Blockes war in einwandfreiem Zustand.

Fazit:

DSB macht im grossen und Ganzen sehr viel Spass.

Bei normalen Blöcken dämpft der Schnee optimal.

Das Bouldern kann mit Schneeschuh- oder Skitouren verbunden werden.

Gute Kleidung ist auf jeden Fall wichtig,

ebenso die nötige Winterausrüstung.

Grundkenntnisse für Touren im Winter sind auch wichtig.

Ich werde auf jeden Fall wieder Deep Snow Bouldern!!!