1. Was kann man tapen?
Eigentlich jedes Gelenk (und jedes Band sowie jeden Muskel), das man zusätzlich verstärken oder entlasten möchte. Ein Tape kann bei
Verletzungen und Reizungen verwendet werden, um den Heilungsprozess positiv zu beeinflussen oder zumindest nicht zu verunmöglichen. Beim Bouldern sind vor allem die Finger einer starken Belastung
ausgesetzt. Folglich werden Tapes oft an Händen und Fingern eingesetzt.
Tape wird aber auch oft als Schutz für die Haut verwendet. Besonders beim Rissklettern bekommt man durch das Tape weniger Verletzungen und erhält dazu mehr Reibung. Dabei gibt es keine besonderen Regeln oder Methoden für das Tapen. Es wird je nach Belastung eingesetzt. Und wo das ist, spürt man beim Klettern sehr schnell (oft ist es die ganze Hand mit allen Fingern).
2. Wirkungsweise?
Tapen ist zweifellos eine äusserst nützliche Technik, um kurzfristig das eigene Training nicht aufgeben zu müssen. In der modernen
Physiotherapie wird Taping sogar als alternative und medikamentenfreie Therapieform verwendet. Allerdings ist auch das Tapen nicht ganz unumstritten. Mehr zur Wirkungsweise findest du
hier...
3. Welches Tape braucht man?
Genauso wie es zig Kaugummisorten gibt, bietet der Markt auch verschiedene Tapes. Welches für dich das Richtige ist, musst du selbst
herausfinden. Für satte Fingertapes würden wir eher unelastische Produkte empfehlen, damit du Spannung aufbaust und den Stützeffekt hinkriegst. Sieh dich in unserem Shop um…
4. Vorsicht ist geboten!
Das Tapen kann dir kurzfristig bei Schmerzen helfen. Allerdings solltest du bei Beschwerden, die länger andauern, eine Trainingspause oder
ärztliche Beratung in Betracht ziehen! Bei einer Untersuchung kann man dann auch den Arzt oder den Physiotherapeuten nach dem richtigen Tape und Technik fragen.
Fingerkuppe
Unsere Lieblings Variante die mit dem 1.25 mm Tape sehr gut und ohne Taperesten umsetzbar ist: Nach dem man den Anker längs über die
Fingerspitze geklebt hat, zieht man nochmals einen ca. 30 cm langen (die Länge eines Unterarms) Tapestreifen von der Rolle. Den zerreisst man längs in zwei Teile und wickelt einen nach dem
anderen von unten zur Spitze um den Finger. So hast du eine mumifizierte Fingerspitze, die jetzt wieder so einiges aushält und bereit ist für den nächsten Boulder.
Ringbänder werden oft mit Tapes unterstützt. Man tut dies meistens bei Schmerzen in den Fingergliedern. Dabei wird zuerst das erste und dann das zweite Fingerglied mit einem Tape umwickelt. Das Tape sollte nicht zu breit sein, damit die Beweglichkeit der Finger erhalten bleibt. Die optimale Breite ist abhängig von der Grösse der Hand und dem eigenen Empfinden.
Diese zwei Tapes werden auf beiden Seiten längs mit einem Tapestreifen verbunden. Und anschliessend wieder mit einem Tape um das Fingerglied fixiert.
Das Tapen des Fingermittelgelenkes ist ein wenig aufwändiger. Nachdem man einen Tapestreifen um das erste und zweite Fingerglied gelegt
hat, muss man sie mit einem Streifen an der Unterseite verbinden.
Danach werden vier Tapes gekreuzt: vom ersten Fingerglied links unten, zum zweiten rechts oben. Danach wiederholt man das Ganze, nun
aber vom ersten Fingerglied rechts unten, zum zweiten links oben.
Danach geht’s wieder weiter vom zweiten Fingerglied links unten, zum ersten rechts oben und vom zweiten rechts unten, zum ersten links
oben.
Danach werden die Tape-Stellen mit einem Streifen um beide Fingerglieder fixiert. Diese Variante ist auch sinnvoll bei Schmerzen mit
unbekannter Herkunft, da dieses Tape so gut wie den ganzen Finger unterstützt.